Freitag, 14. Dezember 2012

Augentest

Heute wurden im Hostel die Augen der Kinder getestet. Dieser Test wird innerhalb der nächsten Zeit bei allen Projektkindern durchgeführt, da schon häufig der Verdacht bestand, sie können manche Dinge von der Tafel nur schlecht erkennen. Häufig heißt es hier, Augenprobleme seien selten weil die Kinder nicht so viel vorm Computer säßen und vor allem die Armen haben nicht die Kapazitäten, die Augen der Kinder prüfen zu lassen geschweigedenn ihnen eine Brille zu finanzieren.




Donnerstag, 6. Dezember 2012

Ausflug

Letzten Sonntag, den 2. Dezember 2012, machten wir mit den Hosteljungs einen Tagesausflug zum Strassenkinderprojekt "Ali sk" (=Aktion Lebenshilfe für Indiens Strassenkinder e.V.). In dem Stadtteil Santoshpur wurde ein Kinderheim aufgebaut, in dem inzwischen über 40 ehemalige Strassenkinder leben. Übermittelt wurden die Kinder dieses Kinderheims von Organisationen wie CINI-Asha, OFFER und SANLAP, die an Bahnhöfen und in Rotlichtmilieus Kolkatas arbeiten und Straßenkinder sozialpädagogisch begleiten.
Nach einer langen Busfahrt kamen wir dann endlich an und wurden gleich mit Mittagessen empfangen. Die beiden Gruppen von Jungs, die aus gänzlich anderen Situation kommen, verstanden sich sehr gut. Da die Kinder von "Ali sk" begabte Fußballspieler sind, traten unsere Hosteljungs natürlich auch auf einer nahegelegenen Wiese (leider war der Fußballplatz besetzt) gegen sie an. Nach einem kämpferischen Spiel und einer kleinen Niederlage gab es noch eine Tasse Tee, wonach wir alle müde nach Hause fuhren.
Gruppenfoto







Busfahrt nach Hause


Donnerstag, 29. November 2012

Don Bosco

Eine andere Organisation, die von H.E.L.G.O. e.V. unterstützt wird, ist Don Bosco SERI. Hier wird sich um die Weiterbildung nach der Schule für Jugendliche aus armen Verhältnissen gekümmert. Sehr beliebt ist dort die "Civil Engineering Class", an der auch einige unserer ehemaligen Projektkinder teilnehmen. Im Rahmen dieses Kurses muss jede Klasse als Abschlussprüfung ein Haus für Arme bauen, bei dem alles, außer ein Teil der Baustoffe finanziell übernommen wird. Die momentane Klasse baut ein Haus für Nitu. Sie ist ein ehemaliges Projektkind und hatte Polio (=Kinderlähmung), weshalb sie ihre Beine nur sehr eingeschränkt benutzen kann. Während des Aufenthalts von Dr. Meyer-Hamme besuchten wir dieses Projekt.





Dienstag, 27. November 2012

Phards

H.E.L.G.O. e.V. unterstützt unter anderem auch eine Organisation, die sich mit Schulbildung auf ländlichen Gebieten befasst. "Phards" betreibt mehrere Schulen und Coaching Center in den Gebieten der Sunderbans, südlich von Kalkutta. Hier sind staatliche Schulen nur sehr unregelmäßig aufzufinden, häufig ist ein zweistündiger Schulweg die Regel. Bei Phards bekommen die Kinder Essen und Bildung, müssen dafür aber nur symbolische Schulgebühren in Höhe von 5 Rupien bezahlen. Zur Kontrolle besuchten wir gemeinsam mit Dr. Meyer-Hamme drei Schulen und trafen dort Kinder und Lehrer.




Sonntag, 4. November 2012

Wir melden uns zurück mit Neuigkeiten.
Wir sind inzwischen mehr als zwei Monate hier und fühlen uns quasi zuhause. Die Dinge, die uns am Anfang verwunderten gehören inzwischen einfach dazu und es ist erstaunlich, wie anders etwas sein kann und wie gut man sich trotz dessen einlebt. Die Straße herunter zu gehen oder mit der Rikscha zu unserem Zentrum nach Lilluah zu fahren, ist nicht mehr jedes mal wie ein Abenteuer. In diesem Sinne haben wir inzwischen einen Arbeitsalltag den wir euch kurz Vorstellen wollen. Wir haben zwei sich wöchentlich abwechselnde Stundenpläne. So Arbeiten wir getrennt, damit wir in den unterschiedlichen Zentren kontinuierlich arbeiten können. Nach den gerade begonnen Durga Puja Ferien fängt in Lilluah unsere Computer class an, in der wir Vorhaben den Kindern die Basics in Office beizubringen. Wir werden mit den Ältesten anfangen, von denen kaum einer Vorkenntnisse hat.
So sieht das Center in Lilluah aus, wenn es gerade Leer ist. Wenn man über die Mauer schaut, kann man die Spitze des Müllbergs sehen.
Zwei mal wöchentlich begleitet jeder von uns die Sozialarbeiter bei ihren Hausbesuchen. Viel verstehen wir noch nicht, aber wir versuchen rasch unser Hindi zu verbessern. Neulich sind wir bei einem Hausbesuch auf Kinderarbeiter gestoßen, die hoffentlich schon bald ins Projekt kommen können.
Unser Tag fängt morgens mit dem Coaching der älteren Hosteljungs an. Wir arbeiten mit Ihnen viel an ihrem Englisch und versuchen ihnen Mathe mit Montessori-Materialien zu verbildlichen, da sie keine abstrakte Vorstellung haben, was Zahlen und ihre Größenverhältnisse sind. Danach gehen sie zur Schule und wir genehmigen uns erst einmal ein ausgiebiges Frühstück. Um 12 kommen die Kleinen wieder und das nächste Coaching beginnt. Einer von uns beiden fährt in dieser Zeit zum Müllberg nach Lilluah um dort an den Coachings teilzunehmen und Neues, wie z.b. die Computer class zu planen.
Drei mal wöchentlich gehen wir außerdem alle gemeinsam mit den Hosteljungen in den Belilious Park, wo die Kinder Skateboard fahren, Cricket spielen oder auf dem Spielplatz sind.

Samstags besuchen wir einen Jungen namens Samir, einen ehemaligen Projektjungen, der seit drei Jahren nach einem Motorradunfall vom Hals abwärts gelähmt ist. Mit ihm trinken wir einen Chai und haben letzens anhand einer Weltkarte über die Länder der Welt geredet. Allein die Tatsache, dass wöchentlich jemand kommt und ihn besucht bereitet ihm viel Freude und uns natürlich auch.

Am Wochenende, wenn der Hostelfather nach Hause fährt, fängt unsere Arbeit mit den Hosteljungs richtig an, da die große Autorität weg ist und hier im Hostel 18 Kinder und Jugendliche auf engem Raum zusammen leben.  So versuchen wir immer ein gutes Angebot zu schaffen, kochen mit Ihnen, spielen, oder schneiden ihnen auch mal die Haare. Natürlich schauen die Jungs, wie weit sie bei uns gehen können, aber zur Not ist auch noch die Wochenendvertretung da.
Kochen mit den Jungs


Gemeinsam Essen machen

Haare schneiden
Sammath vorher
Sammath nachher

Letzten Sonntag ist Martin, der Sohnt von Herr Dr. Meyer-Hamme gekommen, um im Projekt mitzuarbeiten. Mit ihm gemeinsam haben wir geholfen die Patenbriefe zu verfassen. Es erforderte viel Aufwand den Kindern die komplexen Briefe aus Deutschland zu erläutern und sie auf Grund ihrer schlechten Englischkenntnisse, in Hindi oder Bengali zu übersetzen zu lassen.

Wie bereits erwähnt, haben gerade unsere Ferien begonnen und somit sind alle Kinder Zuhause. Wir fahren morgen für die restlichen Ferien nach Goa und freuen uns darauf  uns zu entspannen, da das Leben hier auch anstrengend sein kann.

Herzliche Grüße

Oliver und Moritz

P.s. Diesen Post haben wir später veröffentlicht. Es gibt ihn schon seit zwei wochen, doch bis zum Zeitpunkt unserer Abreise hatten wir keine Internetverbindung.



Freitag, 21. September 2012

Impfungen

Gestern startete eine Impfaktion des Projekts. Dafür kam ein großes Auto voller Projektkinder aus Liluah zum Tikiapara-Bypass, wo ein Arzt mit Helferinnen wartete. Es wurde der Impfstand der einzelnen Kinder geprüft, so dass sie eine individuelle Behandlung bekommen konnten. Es wurde jedoch nicht nur geimpft, Medikamente gegen Krankheiten, unter anderem Malaria, wurden ebenfalls verabreicht.
Hier noch ein paar Bilder.






Donnerstag, 13. September 2012

(Do, 13 Sep 2012)
So, hier sind wir, gut angekommen in der "Stadt der Freude". Inzwischen ist es unsere vierte Woche hier und wir haben uns schon gut eingelebt. Viele der Dinge, die wir auf der Straße hier sehen, empfinden wir nicht mehr als völlig ungewohnt. Man fragt sich nun nicht mehr jeden morgen, wo man sich gerade befindet.
Wir wurden von allen herzlichen Empfangen, auch wenn wir direkt am Anfang (nach zwei Tagen) zehn Tage Ferien hatten. Diese haben wir in Darjeeling verbracht, was aufgrund seiner ruhigen Lage und sauberen Luft ein guter Ort war, um die ersten Eindrücke zu verdauen.
Wir hatten das Glück, dass die ehemaligen Freiwilligen Daniel und Simon (Simon war vor ein paar Jahren hier; Daniel letztes Jahr) noch vor Ort waren, und uns wunderbar eingeführt haben. So waren viele Arbeitsabläufe für uns gleich viel leichter zu verstehen.
Als kleines Geschenk von zu Hause haben wir neben Boul-Kugeln und Spielen auch Boxhandschuhe und Pratzen mitgebracht, mit dem die energiegeladenen Kinder, die größtenteils nur im Hostel sind, sich mal ein bischen auspowern können.
Unsere Zeit verbringen wir bisher größtenteils mit den Kindern und in den Coachings im Hostel. Dort haben das Gefühl, den Jungs viel helfen zu können, da viele ein bisschen persönliches Lernen hier gut gebrauchen können (die Schulklassen hier sind riesig).
Auch die Hausbesuche mit den Sozialarbeitern sind super interessant und ermöglichen uns einen viel differenzierteren Blick auf die Jungs. Man versteht vieles besser, wenn man sieht, aus welchen Verhältnissen die Kinder kommen.
Letzte Woche war Teacher´s Day, der in ganz Indien gefeiert wird. Wir haben uns durch den starken Monsunregen zum Center in Liluah an den Müllberg gekämpft. Die besten Schüler dort wurden aufgerufen und mit einem kleinen Geschenk belohnt und auch die Lehrer haben eine Kleinigkeit bekommen. Zum Abschluss schauten alle zusammen einen Film auf der Leinwand.

Bald gibt es Neues von uns
Oliver und Moritz




Hier noch ein paar Bilder vom Teacher´s Day

Mittwoch, 25. Juli 2012


Nun ist es so weit. Wir verbringen unseren letzten Tag im Hostel von Helgo North Point.
Dieses Jahr war ein sehr lehrreiches Jahr, mit unglaublich vielen Eindrücken und Erfahrungen. Auch wenn ich es mir anfangs nicht vorstellen konnte, ist Howrah für mich eine zweite Heimat geworden. Diese nun zu verlassen tut weh. Denn auch wenn ich, so bald wie möglich, zurück kommen werde, wird es nicht mehr so sein wie es jetzt ist/war.
Meine kleinen indischen Brüder vermisse ich jetzt schon...
Zum glück gibt es in meiner Situation auch eine Rückkehr, welche ich in dieser Form noch nie hatte und welche den Schmerz lindert.
Gestern war der Tag der „offiziellen“ Verabschiedung in Liluah und Tikiapara.